Wash it once again Sam!

durch auf March 18, 2010
Eine (von zahlreichen) glücklichen Fügungen hat uns die supercoolen Jungs von bustanut.de beschert. Guido und Sam waren früher bei Mustang und verdienen ihre Brötchen jetzt als “Wasch-Konsulenten” – ja das gibt’s ... Sam ist gelernter Designer und Guido ist Textiltechniker. Die beiden inspizieren Wäscherein am ganzen Globus, bilden die Mitarbeiter ihrer Kunden aus UND produzieren als Einzelstücke geile Musterwaschungen in Handarbeit. Die schicken die Labels dann nach China, Bangladesch, Vietnam und Co, um sie in Serie nachzuproduzieren. Ich bin Anfang Jänner nach Ulm, um die Jungs kennen zu lernen. Eine Woche später haben wir auf der bread and butter in Berlin den Deal perfekt gemacht. Mike und ich kommen eine Woche rauf und lernen Jeans-Washing von der Pieke auf. Im Gegenzug machen wir etwas Marketing- und Positionierungs-Basisarbeit mit den beiden für ihr eigenes Jeans-Label '14 oz to freedom' – auch richtig geile Hoserl, die die beiden da machen!

Jeans-Washing, was is das überhaupt?!

Die eigentliche Rocket Science beim Je ans machen ist gar nicht soooo die Näherei (ja, das is für nicht Gelernte trotzdem schwierig!). Die richtige Challenge ist das Washing. Das Baumwollgarn wird vor dem Weben geschlichtet damit es die Strapazen des industriellen Webens übersteht, bei dem das Garn großen Bealstungen ausgesetzt wird. Beim ersten Kontakt mit Wasser wird das Gewebe entschlichtet. Das beim Weben gestreckte Garn will quasi in seinen Ursprungszustand zurück und “springt ein”. Das bedeutet, dass das Fabric auf der Kette (=Längsseite), je nach Beschaffenheit um 1-12% einspringt. Und genau das ist die große Herausforderung beim Herstellen von Jeans auf Maß. Damit die Hose den typisch jeansigen Look hat, muss sie nach dem Nähen gewaschen werden und springt dann eben ein. Hört sich recht einfach an, in Wahrheit ist es aber so, dass selbst auf einem Stoffballen, ein und der selbe Stoff immer wieder unterschiedlich einspringt. Da wir die Jeans bei uns im Laden fertigen, können wir im Fall der Fälle nochmal nachkorrigieren. Anfangs wollten wir Sam und Guido nicht so recht glauben schenken, als sie uns diverse Geschichten über komplette Kollektionen erzählt haben, die wegen unerklärlichen Problemen mit dem Einsprung vernichtet wurden. Mittlerweile haben wir uns da selbst schon ein wenig die Hörner abgestoßen. Jedenfalls haben wir in einer sehr coolen Woche in Ulm gelernt wie man mit Schmiergelpapier, einem Etikettentacker, Kabelbindern und diversen anderen Mitteln Jeans richtig geil und authentisch alt aussehen lässt! An dieser Stelle: Vielen dank Guido! Vielen Dank Sam! Es war eine superlässige Woche bei euch da oben. Hope to see you @ our opening party on may 7th.
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